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Making of: TINA

Hinter den Fotos, die Du im Beitrag TINA siehst, steckt ein persönliches Konzept und viel Arbeit hinter den Kulissen. Hier bekommst Du einen kleinen Einblick.


Das Konzept:

Hat nicht jeder von uns einen ganz privaten Energieort? Einen Ort, wohin man sich bewusst oder unbewusst zurückzieht, um Kraft zu schöpfen.

Oft lassen wir uns vorgaukeln, wir müssten dieses oder jenes haben, um an unseren Kraftort zu gelangen. Eine Nutrition-App, Yogastunden, Coaching-Lessons, etc. Doch ist unser ganz persönlicher Kraftort nicht eigentlich ein imaginärer? Ein ganz individueller, perfekter Ort in unserem Innern, gespiesen aus unserer Erinnerung oder unserer Fantasie. Wahrscheinlich ist es nicht einmal ein Ort, vielmehr ein Gefühl.


Diese Bildserie gewährt einen beinahe voyeuristischen Blick in eine Szene eines ganz persönlichen Kraftorts. "Die Badende" versinkt genussvoll in der Üppigkeit der Blumen und Farben und in der Wärme des Lichts.


Die Idee:



Von Anfang an hatte ich diese Vision einer Badewanne inmitten eines Gartens als Kraftort. Dies in ein Konzept zu formulieren und damit sowohl Model, Garten und Helfer zu organisieren war ein andauernder Prozess.


Tina hatte ich kurz zuvor kennengelernt und ich wusste sofort, dass sie mit ihrer weiblichen Sinnlichkeit die perfekte Badende darstellen würde. Sie selber sagte spontan zu, aus Neugier und mit viel Vertrauen. Entsprechend bereitete ich Skizzen und Moodbilder vor, denn Tina sollte genau wissen, was sie verkörpern sollte.






Als nächstes machte ich mich daran, eine geeignete Badewanne aufzutreiben. Füsse sollte sie haben und einen schönen, gebogenen Rand. Schliesslich fand ich auf facebook Marketplace ein rostiges Exemplar, das in einem Garten herumstand und einer neuen Bepflanzung weichen sollte.


Gemeinsam mit Tina fuhr ich eines Abends in ein dunkles Quartier, wo wir die Badewanne abholen sollten. Die Wanne liess sich keinen Millimeter bewegen, also begannen wir damit, sie leer zu schaufeln. Aber auch unbefüllt bedurfte es viel Kraft, sie aus ihrem Erdbeet zu ziehen - geschweige denn, das Stahlungetüm ins Auto zu hieven. Zum Ausladen hatten wir glücklicherweise mehr helfende Hände und so stand ein rostiges schweres Etwas in meinem Garten.



Um die Badewanne in ein Fotoshooting-Highlight zu verwandeln, war viel Zuwendung nötig. Die Wanne musste komplett abgeschliffen und von Rostklumpen befreit werden, innen wie aussen. Löcher mussten geflickt und passende Löwenfüsse gefunden werden. Innen habe ich sie in einem reinen Weiss 4x neu gestrichen und für die Aussenseite habe ich mich für ein Taubenblau entschieden. Nach vielen Stunden der Renovation sah die Badewanne aus, wie wenn sie direkt aus einem Schloss entführt worden wäre. Perfekt.



Als nächstes galt es, einen traumhaften Garten zu finden. Der gutes Licht, eine interessante Bepflanzung, Raum für Dreidimensionalität (Pflanzen und Blumen im Vordergrund, Platz für eine Badewanne in der Mitte und eine hohe Bepflanzung im Hintergrund) und natürlich offene und flexible Besitzer aufweist.


Über Monate hielt ich Ausschau, bis ich vom Velo aus über eine Gartenmauer spienzelte und einen vielversprechenden Vorgarten eines wunderschönen Steinhauses erspähte. Die Besitzer waren nicht zuhause, als ich läutete und ich hinterliess eine handgeschriebene Karte. Als der Besitzer mich einige Tage später anrief, um nach weiteren Infos zu meiner Idee zu fragen, freute ich mich riesig. Mittels den Skizzen und dem Moodboard erläuterte ich ihm eines Nachmittags meine Idee im Detail und konnte ihn überzeugen. Er führte mich durch seine wunderbare Gartenanlage und ich fand das perfekte Plätzchen. Dank seiner Offenheit und Grosszügigkeit durften wir den Tag und die Tageszeit bestimmen und sogar die Badewanne mit seinem Gartenschlauch auffüllen.


Die Outfitsuche war schneller von Erfolg gekrönt, denn ich wollte vor allem mit fliessendem Stoff arbeiten. Unsere Farbwahl wurde von der Bepflanzung und den Blumen herrlich repetiert.




Es war mir wichtig, dass die Fotos so wirken, dass die Badende ganz mit sich selbst und ihrer Welt versinkt. Es ist ihr egal, wie sie aussieht oder wie sie wirkt. Denn in dieser kleinen Welt gibt es nur sie, die Farben, das Wasser und das Licht.


Tina verstand und verkörperte dies auf eine Weise, die treffender nicht hätte sein können.


Ich bin sehr dankbar für alle Mitwirkenden, alle, die an meine Idee geglaubt haben.



Eine kleine Auswahl der Bilder durfte ich an der photoSchweiz 2023 in Zürich zeigen.






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